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1982 - 1983

Der erste "Fortschritt"

 

Querschnitt durch die XT 550 Typ 5Y3

Die XT 550 war der erste Schritt in die Zukunft, sie bot einiges mehr, als ihreMutter die XT 500,
so besaß sie einen völlig neuen Rahmen, sowie den ersten Vierventil Einzylinder mit 550 ccm und 38 PS.

Das neue YDIS Doppelvergasersystem in Verbindung mit dem Vierventil Zylinderkopf ermöglichte
eine bessere Füllung der Ansaug und Auslassfläche, was die Leistung erhöhte.

Auch das Fahrwerk war eine Neuerung, die Telegabel mit 38 mm Standrohrdurchmesser bot 230 mm
Federweg, am Hinterrad fand das Cantilever System mit zentralem Stoßdämpfer und 200 mm Federweg seine Verwendung, wie schon Offroad erprobt in den Moto Cross Modellen der Vorjahre.

Das Heck schmückte eine kleine zweckmässige Werkzeugtasche

Die neue XT brachte nur 134 kg auf die Wage, der Kraftstofftank fasste bei der 550er 11,5 Liter
und die Lichtanlage mit CDI Zündung setzte 12 Volt um mit H4 Licht - also zeitgemäss.

Und: Eddy Hau wurde mit der überarbeiteten YAMAHA XT 550 Enduro Europameister

Einige wenige Exemplare wurden mit Vorlage der Eddy Hau XT mit verstärktem Rahmen ausgeliefert.
1983 wurde der Doppelvergaser Detail verbessert und der Schalldämpfer überarbeitet (leiser).

Dem neuen Stufenführerschein angepasst, konnte die XT jetzt auch auf 27 PS gedrosselt werden,
was aber ein teurer Spaß war, denn diese Umbau erfolgte über Austausch der Nockenwelle

Leider verpasste es YAMAHA ihrem Thronfolger eine eigene Identität durch ein neues
Erscheinungsbild zu geben, ausserdem bremste die XT 550 noch immer vorn, wie hinten
mit stumpfer Trommelbremse, was auf der ausgedehnten Tour schwer nerven konnte.

Leider wurde 550 er kein würdiger Nachfolger der 500er und bereits nach 2 Jahren eingestellt.

Heute ist sie ein seltenes Kultbike mit hervorragenden Anlagen.

1983 war sie auch noch in den Farben Rot und Schwarz zu bekommen.

 

 

XT 550 Motor

Noch in den letzten lufgekühlten XT und TT 600 Modellen arbeitete
im Grunde dieses Motorkonzept, sogar der XTZ 660 Single hatte diesen Kurbeltrieb.

 


Kerniger 4 Ventiler mit viel Druck aus dem Drehzahlkeller

 

 

Oelkreislauf und Rahmenquerschnitt

 

 

Im Detail

 

 

Datenblatt XT 550

 

YAMAHA Broschüren

 

 

 

 

Eddy Hau´s Europameister XT 550

Mit einer deutlich überarbeiteten YAMAHA XT 550 schaffte es Eddy Hau 1982
den Titel in der Enduro Europameisterschaft zu holen- ein toller Erfolg.

Die deutlich überarbeitete YAMAHA und ihr Meister

Spezial Hau YAMAHA XT 550 mit 660 ccm und 44 PS, geänderter Auspuffanlage, YZ Telegabel mit 260 mm Federweg vorn und YZ Alu Cantilever Schwinge mit 254 mm Federweg hinten, sowie Spezialsitzbank und Luftfilterkasten.

 

Duplex Doppelnocken Trommelbremse vorn


Alu Cantilever Schwinge der YZ Modelle hinten

 

Die Rallye XT 550 von SONAUTO YAMAHA

Kurz vor ihrem totalem Triumpf in Dakar durch den schweren Unfall von Mingels
noch gestoppt, danach für immer in der Versenkung verschwunden.

 

 

Die XT 550 eine tolle Allround Enduro - noch heute !!

 

 

Mein Fazit
(Dies ist eben nur mein Fazit und gilt natürlich nicht allgemein)

Plus + :

 

Minus - :

 

- Robuste Allround Enduro mit starkem,
druckvollem Motor

- Rostanfällige Auspuffanlage


-Einfache überschaubare Technik,
für den Selbstbastler einfach ideal

- Kein eigenständiges Design


- Cantilever Federsystem mit zentralem Dämpfer hinten


- Aus heutiger Sicht Gabel mit 38 mm Durchmesser unterdimensioniert.

- Grosser Kultstatus, ein wahrer Exot mitlerweile nur schwer zu bekommen
- Veraltete Trommelbremsen vorn
- Unter Kennern beliebt und geschätzt

- Durch nur kurze Bauzeit bedingte
schlechte Ersatzteilversorgung

 

Schade, aus ihr hätte mehr werden könne/ sollen, denn sie besaß schon gute Grundanlagen
mit dem leicht zu händelndem Rahmen, nebst gutem Fahrwerk mit besseren Federwegen, dem
neuem revolutionärem druckvollem Motor mit YDIS Doppelvergasersystem, CDI und 12 Volt H4 Licht.

Aber das halbherzige Design, die dünne Gabel, und der veralteten Trommelbremse am Vorderrad
verhinderten erfolgreich ihren Erfolg bei der Käuferschar- verschmät wurde sie regelrecht,
dafür ist sie heute absoluter Kult und beliebt, wie nie zuvor, jedoch auch sehr selten zu ergattern.

 

Text und Rechersche: Ingo Löchert 2005

 

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