TT 600 S Belgarda
1993 - 1995
"Der neue Weg"
YAMAHA
hatte die Ur TT 600 ab 1991 ersatzlos eingestellt, daraufhin entschloss sich
der italienische Importeur BELGARDA auf Basis des alten TT 600 Rahmens, neueren
Motoren
aus Japan und vielen eigenen Ideen, eine neue weiterentwickelte TT 600 zu bauen.
Die
Entwicklung einer Universal Enduro, die man gut im Gelände, als auch täglich,
mit 2 Personen
(zur Not) nutzen konnte und dabei ein geringeres Gewicht auf die Waage brachte,
als
die ab 1990 etwas fett geratene XT 600, war der Hauptgedanke bei diesem Projekt.
Dabei sollte die neue BELGARDA TT 600 natürlich den Gedanken der Ur TT 600 weiterführen.
Also
wurden hochwertige Federelemente verbaut, vorne eine KAYABA Upside- down Gabel
mit
310 mm Federweg, sowie hinten eine neue Alu Deltabox Schwinge, angelenkt von
dem bekannten Umlekhebel, und einem exzelenten Öhlins Dämpfer mit
Ausgleichsbehälter was 270 mm Federweg ergab.
Der
Rahmen wurde besonders im Heckbereich etwas verändert (Vierkantprofile
ersetzten Rundrohr)
und die neuste Motorengeneration aus den XT 600 K Modellen fand hier ihre Weiterverwendung.
Ein Edelstahlkrümmer, ab 1994 eloxierte Felgen, eine Brembo Doppelkolbenzange gebremste Scheibenbremse mit anständigem Durchmesser vorn, Einkolben Bremsscheibe hinten, ein Leichtmetall Motorschutz und am Rahmen direkt angeschraubte Sozius Fussrasten für den Notfall, komplettierten die neue BELGARDA TT 600 S.
Natürlich bekam die neue TT 600 S auch ein völlig neues Kleid, mit einem lackierfähigem 12 Liter GFK Kunsstofftank , schickem kleinem Scheinwerfer und zeitgemässer 12 Volt Bordelektrik.
Die BELGARDA TT 600 wurde eine tolle Allroundenduro mit sportlichem Touch, schickem Design und zeitgemässer Technik, ein Glück liessen die Italiener den ehemaligen YAMAHA TT Gedanken nicht sterben.
1993 kam sie noch als Import nach Deutschland, ab 1994 ganz offiziell.
Ab
1995 wurde das TT Angebot noch um die TT 600 E mit Elektrostarter und geringerer
Sitzhöhe erweitert.
Die
S Version mit Kickstarter wurde Ende 1995 überraschender Weise eingestellt,
wärend die
kommerziellere TT 600 E noch bis 2000 weiter im internationalem Programm blieb.
Details
Rahmen der TT 600 S von 1993
Öhlins Dämpfer incl. Ausgleichsbehälter mit Deltabox Leichtmetallschwinge
Gute Brembo Doppelkolbenzange
Motor
Daten TT 600 S
Farbvarianten TT 600 S
1993 Typ 4 GV
1994 Typ 4 LW
YAMAHA Prospekte TT 600 S
TT 600 E Belgarda
1995
- 2000
Typ 4 LW
"Die Kommerzielle TT 600"
Die
TT 600 E wurde 1995 als noch alltagstauglichere kommerziellere TT 600 mit
unkomplizierterem E Starter, kürzeren Ferwegen und dadurch geringerer Sitzhöhe
veröffentlicht.
Diese BELGARDA TT 600 E wurde ausserhalb Deutschlands noch länger angeboten.
Ansonsten sind bis auf die Federelemente mit der TT 600 S baugleich.
Farbvarianten TT 600 E
Farbvariante Deutschland 1995 - 1997
Importvariante in blau 1995
Noch bis 2000 angebotene Importvariante
YAMAHA Prospekt TT 600 E
Die Überfliegerin
Mein
Fazit
(Dies
ist eben nur mein Fazit und gilt natürlich nicht allgemein)
Plus + :
|
Minus - :
|
- Robuste sportliche Enduro mit neuerer Motorgeneration und Technik | - Deutlich geringere Leistung im Vergleich zur Ur TT 600 |
|
- Durch ungedämpftes Hinterrad kann es zu Getriebeschäden kommen |
|
- Sozius Fussrasten wirklich nur für den Notfall geeignet |
- Solides Sportfahrwerk mit sehr guten Federelementen und geringem Gewicht |
|
- Tank, Räder und Anbauteile sind leicht zu demontieren. |
- Keine echte Sportenduro mehr gegenüber dem Ur TT 600 Modellen |
- Edele Anbauteile, wie Edelstahlkrümmer, zeitgemässer 12 Volt Bordelektrik, guten Bremsanlagen u.v.m |
- Härtere schmale Sitzbank |
Die
TT 600 S/E ist eine tolle Allround Enduro mit sportlichem Touch und zeitgemässer
Technik.
Das unglaubliche Fahrfeeling der Ur TT 600 konnte die Belgarda TT 600 jedoch nicht erreichen.
Sie
ist ab 1993 die bessere XT 600 Variante, mit gutem Fahrwerk, solidem Motor,
schönem Design
- ob nun mit Kicker, oder Elektro Starter, das bleibt jedem selber überlassen.
Hätte YAMAHA diesen Weg offiziell eingeschlagen, mit belastbarerem Heck und günstiger positionierten Sozius Fussrasten, wären diese bessere Allround Enduros geworden, als die letzten XT 600 Modelle.
Ausfühliche Fakten über die TT 600 S findet ihr unter:
Text und Rechersche Ingo Löchert 2005